Kununu

Ein möglicher Kununu-Verkauf & die Folgen: Der Wandel zur internen Engagement-Kultur

Burda verkauft Kununu für 500 Mio. € – doch öffentliche Bewertungsplattformen verlieren an Relevanz. Warum Engagement-Tools die Zukunft sind.


Der Medienkonzern Burda plant, die Bewertungsplattform Kununu für rund 500 Millionen Euro zu verkaufen – nur wenige Monate nach der vollständigen Übernahme im Juni 2025. Während die Medien über Kaufpreise und potenzielle Investoren spekulieren, stellt sich eine ganz andere Frage: Ist Kununu überhaupt noch relevant?

Der Xing-Effekt: Von der Dominanz zur Bedeutungslosigkeit

Kununu geht denselben Weg wie Xing – in die Bedeutungslosigkeit. Was einst als Aushängeschild der deutschen Digitalwirtschaft galt, ist heute zum Sanierungsfall geworden. Die New Work SE, zu der beide Plattformen gehören, musste 2024 einen Umsatzrückgang von 8,3 Prozent im B2B-Bereich hinnehmen. Xing tut sich weiterhin schwer damit, gegen LinkedIn anzukommen – und Kununu kämpft mit ähnlichen Strukturproblemen.

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Das Problem öffentlicher Bewertungsplattformen

Auf Kununu findet man genau das, was öffentliche Bewertungsplattformen so problematisch macht: Extreme. Übertrieben positive Bewertungen von Unternehmen, die ihr Image aufpolieren wollen. Übertrieben negative Bewertungen von frustrierten Ex-Mitarbeitenden, die anonym nachtreten. Natürlich gibt es auch wertvolle, differenzierte Einblicke – aber sie gehen in der Flut der Extreme unter.

Mit monatlich 70.000 neuen Bewertungen und über 200 Mitarbeitenden ist Kununu nach eigenen Angaben die größte Arbeitgeberbewertungsplattform in Europa. Doch Größe bedeutet nicht zwangsläufig Qualität oder Relevanz. Das Geschäftsmodell basiert darauf, dass Unternehmen für Employer-Branding bezahlen – ab 408 Euro monatlich für professionellere Profile. Das schafft einen strukturellen Interessenkonflikt: Wer zahlt, will sich naturgemäß besser darstellen.

Warum externe Plattformen Teil des Problems sind

Diese Plattformen verlagern wichtige Prozesse nach außen, die eigentlich intern stattfinden sollten. Vom Waschen schmutziger Wäsche in der Öffentlichkeit profitiert niemand – weder Unternehmen noch Mitarbeitende noch potenzielle Bewerber. Und vom Zeichnen unrealistischer Hochglanzbilder und dem Löschen von unliebsamen Bewertungen ebenso wenig.

Unternehmen, die ernsthaft an ihrer Kultur arbeiten wollen, brauchen keine öffentliche Bühne für Scheinharmonie oder Konfliktaustragung. Sie brauchen interne Strukturen für echtes Feedback, offenen Dialog und konstruktive Konfliktlösung.

Der Paradigmenwechsel: Kultur internalisieren statt externalisieren

Nachhaltige Kulturarbeit findet nicht auf öffentlichen Plattformen statt, sondern im täglichen Miteinander. Sie erfordert:

  • Echtzeitfeedback statt jährlicher Mitarbeitergespräche

  • Kontinuierlichen Dialog statt anonymer Bewertungen

  • Konstruktive Konfliktlösung statt öffentlicher Schuldzuweisungen

  • Messbare Engagement-Faktoren statt spekulativer Sternchen-Ratings

Wer Kultur nachhaltig gestalten will, muss sie internalisieren – nicht externalisieren. Das bedeutet, Feedback-Mechanismen, Ideenmanagement und Motivationsfaktoren direkt in die Unternehmensstrukturen zu integrieren.

Die Alternative: Echte Engagement-Plattformen

Moderne Engagement-Plattformen wie hoomans machen weiche Faktoren wie Motivation am Arbeitsplatz messbar und steuerbar. Sie ermöglichen Echtzeit-Stimmungsbarometer, Pulse-Befragungen und Mitarbeitendendialoge in einem geschützten Raum. Das Ziel: Mehr Mitarbeiterbindung, eine bessere Unternehmenskultur und eine geringere Fluktuation.

Der Unterschied zu öffentlichen Bewertungsplattformen? Die Kommunikation findet dort statt, wo sie hingehört – intern, konstruktiv und lösungsorientiert. Ohne die Verzerrungen, die entstehen, wenn Unternehmen ihr Image nach außen optimieren wollen oder frustrierte Ex-Mitarbeitende anonym Dampf ablassen.

Fazit

Ob Kununu für 500 Millionen Euro verkauft wird oder nicht, ist letztlich kaum relevant. Das eigentliche Problem bleibt bestehen: Öffentliche Bewertungsplattformen können keine nachhaltige Kulturarbeit ersetzen. Sie sind bestenfalls ein verzerrtes Spiegelbild, schlimmstenfalls eine Ablenkung vom eigentlichen Thema.

Unternehmen, die wirklich an ihrer Kultur arbeiten wollen, sollten nicht auf externe Plattformen setzen, sondern interne Strukturen schaffen. Strukturen, die echtes Feedback ermöglichen, Dialog fördern und Konflikte konstruktiv lösen. Denn am Ende gewinnt niemand etwas davon, wenn wichtige Prozesse externalisiert statt internalisiert werden. Genau dafür haben wir hoomans entwickelt!

 

Photo by Sander Sammy on Unsplash

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